12. Oktober 2021
Am 28.09.2021 nutzten ca. 20 Pirnaerinnen und Pirnaer die Gelegenheit, den Handlungsbedarf bei Verbesserungen der Fahrradinfrastruktur vor Ort zu „erfahren“. Die Stadtverwaltung und die Verkehrsplaner von der VKT GmbH hatten im Rahmen der Aktion „Stadtradeln“ zu einer kleinen Fahrradtour eingeladen, bei der schnell klar wurde, dass es auf dem Weg zu einer fahrradfreundlichen Kommune noch einiges zu tun gibt. Die derzeit laufende Konkretisierung des VEP 2030 enthält deshalb als Schwerpunktthema ein überarbeitetes Zielnetz für den Radverkehr und zahlreiche Maßnahmen zum schrittweisen Ausbau der Infrastruktur.
Neue Netzbestandteile sind u. a. die von der Stadt erworbenen Bahntrassen im Gottleuba- und Seidewitztal als künftige Radrouten. Mit der Verkehrsentlastung des Stadtzentrums nach Fertigstellung der Südumfahrung vergrößert sich zudem der Spielraum für eine Umgestaltung von heute durch den Kfz-Verkehr dominierten Straßenräumen zu Gunsten attraktiverer Radverkehrsverbindungen. Die dazu erarbeiteten Lösungsansätze – u. a. für die heutige Ortsdurchfahrt der B 172, den Aufstieg zum Sonnenstein, die M.-Gorki-Straße und die Stadtbrücke – wurden direkt vor Ort vorgestellt und diskutiert. Die Anregungen aus der Bevölkerung werden in die weitere Bearbeitung einfließen.
Bild 1: Lösungsansatz für die Königsteiner Straße
23. September 2021
Über 330 Pirnaer Bürgerinnen und Bürger haben sich Anfang des Jahres über die Online-Beteiligung zur Konkretisierung des Verkehrsentwicklungsplanes aktiv eingebracht. Besonders großen Handlungsbedarf sehen die meisten Beteiligten beim Radverkehr. Dies erklärt sicher auch, dass der Radverkehrsanteil in Pirna vergleichsweise gering ist und das Fahrrad sein Potenzial als Nahverkehrsmittel bisher nicht ausschöpfen kann. Statistische Erhebungen der TU Dresden aus dem Jahr 2018 zeigen, dass in Pirna fast 50 % aller Wege von 1 bis 3 Kilometern mit dem Auto zurückgelegt werden, bei Strecken von 3 bis 5 Kilometern liegt der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) bei fast zwei Dritteln. Das Fahrrad spielt auf solchen „klassischen“ Radverkehrsentfernungen nur eine untergeordnete Rolle.
Bild 1: Verkehrsmittelwahl aus SrV
Die Randbedingungen für einen Ausbau der Fahrradinfrastruktur sind jedoch sehr günstig. Durch die Südumfahrung der B 172 wird die Innenstadt bald vom Autoverkehr entlastet. Mit dem Kauf der ehemaligen Bahntrassen im Seidewitz- und Gottleubatal hat sich die Stadt Pirna attraktive Korridore für künftige Radrouten bereits gesichert. Die darauf aufbauenden Lösungsansätze für die Weiterentwicklung des Pirnaer Radwegenetzes sollen im Rahmen der Aktion „Stadtradeln“ am 28.09.2021 ab 15 Uhr mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf dem Fahrrad „erfahren“ und vor Ort diskutiert werden. Interessenten können sich unter stadtentwicklung@pirna.de registrieren lassen. Weitere Informationen enthält die entsprechende Pressemitteilung der Stadt Pirna.
Link zur Pressemitteilung der Stadt Pirna
3. März 2021
Mit dem Verkehrsentwicklungsplan (VEP) Pirna 2030 hat der Pirnaer Stadtrat im Jahr 2015 eine wichtige gesamtstädtische Grundlage zur weiteren Verkehrs-, Stadt- und Umweltentwicklung in Pirna beschlossen. (zum VEP)
Bild 1: VEP Pirna 2030
In seinen Grundzügen ist der VEP Pirna 2030 nach wie vor aktuell und richtungsweisend. Dies betrifft insbesondere die Entwicklung des Gesamtverkehrssystems im Sinne eines Leitszenarios „Umwelt“.
Diese Grundausrichtung findet sich auch in weiteren städtischen Planungsinstrumenten: So formuliert das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) hierzu: „Starke Zentren leben von ihrer Vielfalt und Erreichbarkeit. Deshalb ist die verkehrliche Erreichbarkeit der Zentrenbereiche, insbesondere mit dem ÖPNV, zu verbessern.“ Im Leitbild Pirna 2030 folgt die Förderung umwelt-verträglicher Mobilitätsangebote dem Leitsatz Nr. 6 „Pirna 2030 – Die klimagerechte und energieeffiziente Stadt“ (zum Leitbild Pirna 2030). Auch der im Sommer 2019 von der Sächsischen Staatsregierung beschlossene Landesverkehrsplan 2030 – Mobilität für Sachsen – verfolgt eine ähnliche strategische Ausrichtung (www.verkehr.sachsen.de ).
Bild 2: Leitbild Pirna 2030
Das Thema Mobilität hat seit Erarbeitung des VEP Pirna 2030 stetig an gesellschaftlicher Relevanz gewonnen. Die verstärkte Ausrichtung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie den ÖPNV und den Radverkehr wird zunehmend eingefordert, denn sie
Die im VEP 2030 formulierten Maßnahmen können einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung leisten. Dabei zeigt sich aber auch, dass die Maßnahmenumsetzung, insbesondere im dicht bebauten Innenstadtbereich, zunehmend an ihre Grenzen stößt, die v.a. aus der Flächenkonkurrenz zwischen motorisiertem Individualverkehr (MIV), öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) und Radverkehr entstehen. Außerdem gab es in Pirna seit 2015 Entwicklungen, die fachlich neue Fragestellungen aufwerfen – vor allem aber auch Chancen für bisher nicht vorhandene Gestaltungsspielräume bieten. Das betrifft insbesondere:
Es ist deshalb nötig, den VEP Pirna 2030 zu konkretisieren und tatsächlich vor Ort umsetzbare Lösungsansätze zu entwickeln. Handlungsbedarf besteht vor allem bei der Verkehrsführung des MIV, beim ruhenden Verkehr und beim Radverkehr.
Für den ÖPNV wird aktuell ein umsetzungsfähiges Konzept zur Neuausrichtung des Stadtbusnetzes erstellt, welches ebenfalls auf den Aussagen des VEP Pirna 2030 aufbaut (s.u.). Die Ergebnisse werden in den Planungen für die anderen Verkehrsarten und die Verkehrsraumgestaltung selbstverständlich berücksichtigt.
Unabhängig von den genannten Schwerpunkten erfolgt grundsätzliche eine integrierte Betrachtungsweise aller Verkehrsarten und des Straßenumfeldes, da insbesondere im verdichteten Innenstadtbereich zahlreiche räumliche Abhängigkeiten und Zwangspunkte bestehen. Die wesentlichen Ziele der Konkretisierung des VEP 2030 sind somit:
Die erforderliche Akzeptanz für die Umsetzung einzelner Maßnahmen wird durch die fachliche Diskussion in einer breit aufgestellten, projektbegleitenden Lenkungsgruppe sowie ein öffentliches Mitwirkungsverfahren im Rahmen eines Bürgerdialoges sichergestellt.
1. April 2020
Eine Schlüsselmaßnahme des VEP 2030 mit höchster Umsetzungspriorität ist die Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV-Angebotes durch eine Neuausrichtung des Stadtbusnetzes.
Die Stadt Pirna verfügt bereits über ein vergleichsweise gut ausgebautes ÖPNV-Netz – insbesondere bei der Erschließungsqualität durch die S-Bahn. Das historisch gewachsene Busnetz wird den heutigen Anforderungen aus der sich weiterentwickelnden Stadtstruktur sowie den Bedürfnissen der Bevölkerung aber nicht immer gerecht.
Eine besondere Herausforderung für die Stadt Pirna liegt in der räumlichen Verzahnung von städtischen und ländlichen Strukturen auf dem Stadtgebiet selbst sowie in der Bedeutung der Stadt als „Stabilitätsanker“ in einer ländlichen Umgebung. Ein starker ÖPNV ist die Grundvoraussetzung für die Lebensqualität in ländlichen Räumen – v.a. für die Erreichbarkeit der zentralen Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge, aber auch für die touristische Erschließung. Deshalb wird das Buskonzeptes im Rahmen der LEADER-Entwicklungsstrategie für die Region Sächsische Schweiz als wichtige Maßnahme im Handlungsfeld „Mobilität und technische Infrastruktur“ gefördert.
Wesentliche Ziele der Neuausrichtung des ÖPNV in Pirna sind: